Hapoo

23. Februar 2010

Hapoo


Hapoo, die ehemalige Blindenführhündin ist nur einen Tag nach ihrem Umzug in ihre neue Familie völlig überraschend in den frühen Morgenstunden für immer eingeschlafen.

 

Hapoo, wir Alle sind sehr traurig über Deinen Tod - und hätten Dir doch so sehr noch ein paar mehr glückliche Jahre von ganzem Herzen gegönnt. Aber es sollte wohl nicht sein...

 

Du hast Deine Aufgabe im Leben stets mit Bravour erfüllt - und das war gut und damit für Dich ein allseits erfülltes Leben. Im Herzen Deiner Lieben wirst Du für immer bleiben. Fühle Dich einmal ganz sanft gekrault von uns Allen - und immer alles, alles Gute auf Deinen neuen Wegen, liebe Hapoo.

 

Happos ehemaliges Frauchen schreibt für Hapoo:

Manchmal kommen die Dinge ganz schnell ganz anders als man sie sich gedacht hat.


Am Sonntagabend waren wir alle noch fest davon überzeugt, dass Hapoo bei ihrer neuen Familie steinalt werden würde. Schließlich hat sie sich mit Candy gut vertragen. Montagmorgen war das auch noch so. Jede hat ein Stück Brot vom Frühstückstisch her bekommen, und dabei gab es keinen Neid und keinen Stress. Sie sind ins Feld gegangen und haben da richtig toll gespielt und getobt. Danach musste Hapoo erstmal schlafen, ging ab und an durchs Haus stromern und hat getrunken. Nur abends wurde sie dann sehr ruhig, und aufgrund der Vermutung, sie könnte sich den Magen verkühlt haben, gab es eine Wärmflasche und eine zusätzliche Decke.

Nachts wurde der Mann wach, weil Hapoo leise fiepte. Er versuchte sie zu entspannen, und irgendwann schlug das Herz nicht mehr, auch nicht nach Reanimationsversuchen.

Ich habe kein einziges Anzeichen von außergewöhnlicher Schwäche oder von Schmerzen bemerkt in letzter Zeit. Am Samstag war sie nur erhöht aufmerksam an ihrem letzten Arbeitstag. Sie lief wie ein junger Hund den Weg zurück nach hause, hatte einen ordentlichen Zug im Geschirr und durchquerte Souverän alle Unwegbarkeiten.

Als mir der Mann die Nachricht überbrachte, weinte er selbst sehr. Er hatte sich bewusst für einen Hund entschieden, dem er einen großen Gefallen tun konnte. Am Sonntag hatte ich ihn auch nochmal darauf hingewiesen, dass es wohl irgendwann seine Aufgabe sei, Hapoo ihren letzten Weg zu schicken, aber wir waren beide davon überzeugt gewesen, dass das noch einige Zeit auf sich warten lassen würde, besonders nachdem sich Hapoo und Candy so gut verstanden.
Vielleicht ist einfach alles gut so, wie es gekommen ist. Hapoo hat eben schon immer ihren eigenen Kopf gehabt. Ich wette sie guckt von irgendwoher genau was ich mache, schüttelt über einige Dinge die Ohren, zum Beispiel darüber wie man für viel Geld ein Stück Papier kauft, sich darüber freut und dann erzählt, man geht in ein Konzert - bloß wegen dem Stück Papier oder was? Hundefutter wäre viel lohnenswerter!

Es ist vielleicht mal wieder gut so wie es gekommen ist. Ich kann irgendwann Hapoos Buch mit einem guten Gefühl schließen. Schließlich wartet das Abenteuer Quito, und wenn sie und ich ein einigermaßen solides Team sind, fahre ich Candy und ihre Herzensfamilie besuchen.

Hapoo schläft jetzt auf dem Kissen, das so lange ihr Platz war, im Garten. Schlaf gut, Joonam, Querída, alte Spinne, und lass es Dir gut gehen, wie eigentlich immer.
Cheers, Chris:-)